Khao Yai Nationalpark
Der Khao Yai ist mit seinen knapp 2.200 qkm der drittgrößte der 148 thailändischen Nationalparks. Das kommt in erster Linie der Tierwelt entgegen: Da ihr ein weitflächiger Lebensraum zur Verfügung steht, haben sich einige anderswo längst ausgestorbene Großwildarten wie Bären und angeblich auch Tiger erhalten können, und auch ca. 200 wilde Elefanten sollen hier zuhause sein. Der Besucher sollte jedoch nicht erwarten, solche Aufsehen erregenden Arten zu Gesicht zu bekommen, denn Wild ist eben wild und schätzt es gar nicht, wenn ihm zu nahe gerückt wird, und auch die Organisation des Parks legt Wert darauf, das Aufkommen der menschlichen Spezies auf einige ausgewiesene Pfade zu beschränken, auf denen diese denn i.d.R. mehr eigenen Artgenossen begegnet als dem seltenen Getier.
Die Flinte kann also ruhig zu Hause bleiben, und stattdessen ist das Fernglas angesagt. Zwar können auch mit dem nur gelegentlich Treffer gelandet werden, aber es könnte ja immer was im Busch sein, und das fortwährende Spähen in alle Richtungen verleiht dem ohnehin schon erbaulichen Waldspaziergang eine leicht abenteuerliche, jedenfalls kurzweilige Note. Um zumindest nennenswerte Beobachtungsergebnisse zu erzielen, empfiehlt sich die Begleitung eines erfahrenen Guide, der mit seinen geschulten Wahrnehmungsorganen immer irgendwas aufzustöbern vermag - und sei es auch nur in der Insekten-Klasse -, und der seine tierischen Komparsen gut genug kennt um zu wissen, wo er sie wann antrifft. Andernfalls: Bäume können jedenfalls nicht weglaufen.
Wer gar nichts Besonderes zu sehen bekommen sollte, kann sich mit einem abendlichen Spektakel trösten: Pünktlich wie die Maurer schwärmen in der Dämmerung täglich Millionen von Fledermäusen aus einer nahe gelegenen Höhle und ziehen wie langgezogene Wolken über den Abendhimmel hinaus zur nächtlichen Jagd. Das sieht man wirklich nicht alle Tage.
Eco Valley Lodge
Der Khao Yai ist - v.a. aufgrund seiner Nähe zu Bangkok - gut besucht, und dementsprechend ist das Logie-Angebot nicht nur hochpreisig, sondern auch sehr zahlreich: Entlang der Zufahrtsstraße zum Nationalpark stehen die Resorts in unendlicher Reihe Spalier und wetteifern um ausgefallene Alleinstellungsmerkmale wie z.B. Wildwest- oder Toskana-Architektur. Das Eco Valley Lodge setzt sich von alledem ein wenig ab: Einige km abseits in ruhiger Landschaft gelegen, kommt es mit einem hübschen Gartengelände, einem guten Pool und ansprechenden Bungalows aus. Die finnische Eigentümerschaft bürgt - obwohl man sie ebenso schwerlich je zu Gesicht bekommt wie das Wildtier im Park - für einen ordentlichen Betrieb, bis hin zum in Thailand gar nicht üblichen "Korkengeld" für mitgebrache Getränke.