Phimai Fest und Bootsrennen
Alljährlich am zweiten Wochenende des November findet in Phimai, ca. 80 km nördlich der Großstadt Nakhon Ratchasima, das große "Phimai Festival" statt. Es wäre kein wirkliches Fest, würde es nicht der Bevölkerung großzügig Gelegenheit bieten, ihrer höchsten - auch alltäglichen - Lust zu frönen: Einzukaufen! Dafür bekommt in den engen Budenstraßen auch der auswärtige Betrachter einige in Form und Farbe durchaus ungewohnte Kreationen - vermutlich aus dem Ernährungssektor - zu Gesicht.
Sich durch das Gedränge zum Fluss durchzukämpfen, lohnt durch ein noch außergewöhnlicheres Spektakel: Wie überall im Isaan zum Ausgang der Regenzeit, wird hier ein Bootsrennen abgehalten. Equipes aus der ganzen Region - allesamt ganz normale Dorfjungs - wetteifern über Ausscheidungskämpfe mehrerer Tage darum, einmal ihn ihrem Leben Ruhm zu erwerben, angefeuert von ihren treu über die ganzen Tage am Ufer ausharrenden Angehörigen und dörflichen Fans, und vor allem durch die schon für sich schon elektrisierenden, dramatischen Lautsprecher-Kommentare - die Tordurchsagen westlicher Stadionsprecher wirken wie das Wort zum Sonntag dagegen. Auf mehreren Bühnen kreisen überwiegend wohlbeleibte "Cheer-Girls" unermüdlich ihren Körpermittelpunkt und "runden" das Geschehen damit im wahrsten Sinne ab.
Prasat Phimai
"Prasat" - so heißen die steinernen Götterburgen, die durch das Khmer-Imperium in der Zeit des westlichen "Mittelalters" auf dem Gebiet des südlichen Isaan errichtet wurden, und die in späteren Jahrhunderten durch gar nicht göttliches, sondern profan kriegerisches Wirken dem siamesischen, heute thailändischen Staatsgebiet einverleibt wurden. Recht eigentlich Beutekunst also, aber dennoch - bzw. gerade deshalb - wird der thailändische Staat nicht müde, dieses als sein eigenes Kulturerbe zu reklamieren oder zumindest Außenstehenden als solches zu verkaufen. Der Prasat Phimai wurde im obigen Sinne von findigen Fremdenverkehrs-Strategen zum "kleinen Angkor Wat" getauft - und dem Besucher damit die unlösbare Aufgabe auferlegt, zwischen beiden Stätten auch nur die geringste Übereinstimmung zu entdecken. Das Bauwerk selbst kann nichts dafür und behauptet sich als ein ausgesucht kunstvolles Exemplar seiner Gattung, mit den überlegenen Mitteln des Thai-Staats auch noch aufwändig restauriert.
An den Abenden des alljährlichen Phimai-Fests findet vor der Kulisse des Tempels eine große "Performance" statt: unter verschwenderischer Aufbietung von Lichteffekten, Pyrotechnik, Sound und vor allem unzähliger zu Göttinnen herausgeputzter Darstellerinnen ein gigantischer, wahrlich beeindruckender Zinnober. Das Event wird alljährlich neu inszeniert, über Jahre hinweg mit dem Trend zu immer aufwändigeren, optisch wie akustisch grellen technischen Animationen, die das historische Setting immer mehr in den Hintergrund drängten, sowie viel Kampfgetümmel. Zuletzt vollzog man jedoch eine Kehrtwendung in Inhalt und Gestaltung und arrangierte das Geschehen als wesentlich gefälligeres "Musical", in dessen Mittelpunkt eine mythologische Liebesgeschichte steht. Die Bilder zeigen Szenen aus dieser Aufführung.
Auf dem Weg
Der Isaan ist das Hauptherkunftsgebiet der weltbekannten Thai-Seide, Pak Thong Chai ist eines der Seidenzentren des Isaan, und "Machada Thai Silk" ist eine der größten Seidenwebereien vor Ort. Die Produktionshalle ist im Verhältnis dazu nur gering besetzt - das Gros der Produkte wird in Heimarbeit gefertigt. Umso imposanter dagegen der Verkaufsraum.
Auf dem Weg nach Phimai liegt der erst kürzlich restaurierte, nur wenig besuchte Prasat Phanomwan aus dem 10.Jh. und bietet eine gute Gelegenheit, sich in aller Ruhe auf die berühmteren Khmer-Bauwerke der folgenden Tage einzustimmen.
Chayada Resort (Nakhon Ratchasima)
Für eine der "zweitgrößten Städte" Thailands besitzt das Chayada Resort eine recht außergewönliche Lage: Nur um ein paar Ecken von der tosenden Hauptdurchgangsstraße entfernt, findet man sich unvermittelt in fast dörflicher Umgebung wieder und blickt vom Resort auf ein Reisfeld. Da sich offenbar kaum Ausländer zutrauen, den Weg hierher zu finden, sind Besucherschaft wie auch Gesamtgestaltung: very Thai. Die Anlage ist weniger naturnah als vielmehr im Stil eines "housing estates" gehalten, und die Einrichtung der 1,5-Zimmer-Appartments verfügt über einige beachtenswerte Details wie z.B. einen in einem offenen Fenster zwischen Wohn- und Schlafraum schwenkbaren großen Flachbild-TV. Ein Terrassen-Restaurant erspart die Mühe, sich zum Abendessen in die City durchzuschlagen.